Rio Celeste, Costa Rica – Wanderung zum himmelblauen Fluss & Wasserfall

Absoluter Place to Visit auf deiner Costa Rundreise: Der Rio Celeste im Volcan Tenerio Nationalpark

Anreise: La Fortuna – Rio Celeste / Tenorio Volcano Nationalpark

An Tag 8 unserer Costa Rica Rundreise war es endlich soweit. Wie sehr habe ich mich auf diesen Teil gefreut… und weil es so schön war, bekommt der Ausflug einen eigenen Beitrag.

Den Nationalpark Tenorio und Rio Celeste besuchen wir während unseres Aufenthalts in La Fortuna. Dies ist ein idealer Ausgangspunkt, wenn euch eure Reise nicht weiter in den Norden führt. Wir sind mit unserem Mietwagen angereist, es gibt aber auch angebotene Touren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am frühen Vormittag ging es los, in ein neues Abenteuer unserer Flitterwochen. Nach einer knapp 1,5-stündigen Fahrt über Monterrey in Richtung San Rafael und Upala kamen wir am Parkplatz des Tenorio Volcano Nationalparks an. Dieser ist bewacht. Wie fast überall in Costa Rica kannst du den Parkwächtern ca. 2 USD zahlen.

Kleines Highlight: Auf den letzten Metern überquerten wir bereits den Fluss über die Rio Frio Brücke.

Was die Straßen anging: Die waren echt gut. Anfangs alles geteert, kurzzeitig eine Schotterpiste, ohne Schlaglöcher.

3,5-stündige Wanderung zum Rio Celeste

  • Eintritt: 12 USD p.P. (Stand: 03/2020)
  • Länge Wanderweg: etwa 6 km gesamt
  • Dauer: 2 bis 4 Stunden

Wir entscheiden uns für eine Wanderung ohne Guide. Schon die ersten Schritte durch den Park, anfangs noch bei Nieselregen, haben etwas Beruhigendes. Wir lauschen dem Vogelgezwitscher und der Nässe im tropischen Regenwald. Wir hörten auch eine Tukan, haben ihn aber leider nicht entdeckt.

Der Beginn des Wanderpfades war asphaltiert. Das hielt jedoch nicht lange an. Danach gab es Waldboden und es folgten ersten Wurzeln und Steine…

Wasserfall Catarata Celeste in Costa Rica

Wir durchquerten einen kleinen Bach und nach ca. 30-45 Minuten haben wir den 30m hohen Wasserfall erreicht. Schon von oben haben wir einen imposanten Blick auf das unvorstellbare Blau und hören das Rauschen des Wassers. Nach 250 Treppenstufen und einem steilen Abstieg kommen wir unten an. Und sind begeistert. Diese Art von unvergesslichen Anblicken & Glückshormonen lieben wir. Eins der Dinge, das das Reisen unbezahlbar macht.

Wir sind sehr froh, frühzeitig im Nationalpark zu sein. Zuvor spürten wir den Tourismus nicht, aber hier unten auf der Plattform war es doch mit Wartezeit verbunden, wenn man ein Foto ohne seine fremden Mitmenschen wollte. Wieder (ohne Puste) oben angekommen gab es bereits eine Warteschlange.

Ich kann aber sagen: Es lohnt sich! Das ist der schönste Wasserfall, den ich bisher erleben durfte! Wenn euch der Atem schon bei den Bildern stockt: Rechnet ihn mal 10. Selbst die beste Kamera kann dieses türkis-himmelblau nicht einfangen.

Wanderung zur Blauen Lagune (Lagune Azul)

Wir nutzen die Verschnaufpause, um nochmal in unserem Moskitoschutz zu baden und machen uns bereit für den 2. Teil, der Wanderung zum Rio Celeste. Je tiefer wir in den tropisch-feuchten Regenwald kommen, desto wärmer wird es. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es zu Beginn an nieselte und die Sonne erst zum Mittag raus kam. Wir kommen auch so ins Schwitzen…

Der Wanderweg wird mittlerweile ein richtiges Abenteuer. Wir müssen viel auf den Boden schauen, um über Steine, Stufen und Baumwurzeln zu laufen – einige Stellen sind matschig. Eine kleine Belohnung wartete aber schon kurz darauf auf uns: Die Aussicht auf den Regenwald und den Tenorio Volcano Nationalpark. Im Wolkenkleid für den ein oder anderen vielleicht nicht spektakulär, aber eine gute Gelegenheit, kurz durchzuatmen und das dichte Grün zu bestaunen.

Eine Abzweigung kurz darauf führt uns dann zur blauen Lagune. Pünktlich lässt sich auch die Sonne blicken und lässt das Wasser blau strahlen. Man kann sogar beobachten, wie an manchen Stellen das Wasser blubbert: Heißes Wasser des noch aktiven Vulkans. Schwefel steigt auf. Schwimmen ist hier natürlich verboten.

Wanderung zum Rio Celeste – dem blauen Fluss Costa Ricas

Jetzt wird der Weg wirklich anspruchsvoll. Insbesondere für mich. Ich empfand das Auf und Ab in großen Schritten mit meinen 1,60m doch ziemlich anstrengend. Aber wie sagt man so schön: Pasito, pasito.

Fun Fact: An dieser Stelle pustete ich einmal ganz laut und sagte etwas wie „Puh, ich kann nicht mehr.“, als uns eine deutsche Frau entgegen kommt und sagt: „Ich weiß, das hab ich auch gesagt. Aber zieh durch – es lohnt sich. Das verspreche ich dir. Es ist wunderschön.“ – Ans Aufgeben habe ich natürlich nie gedacht, aber die Neugierde macht die nächste Etappe wieder wett.

Schon kurz darauf wandern wir nah am Fluss entlang und erreichen die nächste kleine Hängebrücke, bei der es sich lohnt, einfach mal stehen zu bleiben und die Farbe des Wassers zu bestaunen. Mir verschlägt es beim Blick auf diese türkisblaue Wasser wieder mal die Sprache. So wunderschön ist es hier.

Der Ursprung des himmelblauen Flusses im Tenorio Nationalpark

Nicht weit von hier gelangen wir zum Ursprung des Rio Celeste, nach insgesamt 1,5 bis 2 Stunden. Wer bislang noch nicht gestaunt hat, der wird es hier tun. Die Trennlinie aufgrund der chemischen Reaktion beim Zusammentreffen der Flüsse Rio Agria und Rio Buenavista ist einfach nur genial. So sieht es also aus, wenn Schwefelsulfate auf Aluminiumstoffe treffen – seht ihr den weißen Rand? Dahinter beginnt das himmelblaue Wunder des Rio Celeste.

Nach all den Glückgefühlen heißt es dann: Kurze Stärkung (Obst, Nüsse, Wasser) und auf gehts. Den Weg wieder zurück zum Parkplatz bewältigen. Mittlerweile war es auch schon sehr sonnig und heiß und ich erneut froh darüber, nicht erst um 12/13 Uhr in den Park gegangen zu sein.

Fazit:

MEIN Highlight unserer Costa Rica Rundreise. Eine so tolle Wanderung bekommt man nicht oft zu sehen. Ein wirkliches Naturspektakel. Bewertung: 10/10.

Die Ticos (= Einheimischen) sagen über den blauen Fluss übrigens auch:

„Gott malte die Welt. Als er den Himmel malte, wusch er seinen Pinsel im Fluss.“

Tipps für euren Ausflug zum Rio Celeste im Norden Costa Ricas

  • Seid in der Hochsaison am besten nach einem gestärkten Frühstück vor 10 Uhr dort, damit ihr Warteschlangen und größere Gruppen vermeidet und noch die kühlen Morgenstunden erwischt. Der letzte Eintritt ist um 14 Uhr, da der Park um 16 Uhr schließt.
  • Tragt bequeme, atmungaktive Kleidung und festes Schuhwerk (!).
  • Packt Moskito-Spray ein.
  • Packt euch genügend Wasser ein und eine Kleinigkeit zum Snacken.
  • Der Park bevorzugt Kreditkartenzahlung (Stand: 03/2020).
  • In den Monaten März und April (Trockenzeit) färbst sich der Rio Celeste am schönsten Blau. In der Regenzeit färbt sich der Fluss nicht ganz so blau.
  • Unserer Meinung nach ist die Wanderung ohne Guide sehr einfach möglich.
  • Wenn ihr in der Regenzeit da seid: Seid euch bewusst über Schlamm, Matsch und der erhöhten Schwierigkeit des Weges.

Na, Lust bekommen? Teilt gerne eure Erfahrungen & Eindrücke!

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